Eine Einführung in die Silbenmethode (Bestell-Nr. 1756)

16 Lernen mit Hand und Fuß – Der Rhythmus macht’s! Lernen mit dem ganzen Körper Bestimmte motorische und feinmotorische Fähigkeiten sind grundlegende Voraussetzung für das Lernen. Auch der Lernerfolg selbst kann durch körperliche Aktivität wesentlich gesteigert werden. Die koordinierte Ausführung von Sprechen und gleichzeitigen Körperbewegungen, z.B. Klatschen oder Gehen, erhöht die Hirnaktivität. Starke Hirnaktivität bei gleichzeitiger Wiederholung sorgt für eine Verfestigung der Verknüpfungen im Gehirn. So wird das Gelernte dauerhaft aufgenommen. Sprechrhythmisches Training als Grundlage für den Orthografie-Unterricht Sprechrhythmische Übungen sind ein ideales Motorik-, Artikulations- und Koordinationstraining (S. 6 ). Sie machen großen Spaß und motivieren die Kinder. Noch dazu erfordern sie keinen großen Zeitaufwand und können bzw. sollen deshalb täglich durchgeführt werden. Das sprechrhythmische Training mit Kontrastpaaren dient darüber hinaus auch zur Klärung der Orthografie bzw. bahnt die spontane Schreibung der Doppelkonsonanten an – einschließlich tz, ck und ie. Vom Kindergarten bis in die Sekundarstufe – die vorgestellten Übungen auf dieser Seite können altersübergreifend durchgeführt und im Idealfall mit Musik begleitet werden. Der Wortrhythmus macht’s! Deutsche Wörter können zwei verschiedene Rhythmen haben, einen „langsameren“ und einen „schnelleren“. Dieser Rhythmus ist bei einigen Wörtern sogar die einzige Möglichkeit, die Bedeutung zu unterscheiden. Beispiel: Hüte und Hütte haben das gleiche Lautrepertoire (h, ü, t, e). Erst der Rhythmus macht klar: Das Wort „Hüte“ wird im direkten Vergleich langsamer gesprochen als das Wort „Hütte“ mit Doppelkonsonant. Hüte Hütte In der Schrift wird der Rhythmus durch den Stopper der ersten Silbe (vgl. S. 19) angezeigt. Die Kontrastpaare – Vorübungen zur Schreibung der Doppelkonsonsanten Wörter mit Doppelkonsonanten sind „schnellere“ Wörter. Um das deutlich zu machen, werden „langsamere“ und „schnellere“ Wörter im direkten Kontrast gegenübergestellt, z.B. Hüte – Hütte, Nase – Nüsse. Nase hat eine offene erste Silbe, also keinen Stopper: Na. Nüsse hat eine geschlossene erste Silbe, also einen Stopper: Nüs (vgl. S. 19). Im zweisilbigen deutschen Standardwort wird immer die erste Silbe betont. In einem 4/4-Takt liegt die Betonung auf der 1. und 3. Zählzeit. Damit trifft sie mit der natürlichen Wortbetonung zusammen. Die Kinder lernen nun einen einfachen Rhythmus klatschen, der auf 1 und 2 das „langsamere“ und auf 3 das „schnellere“ Wort aufnimmt. Die 4. Zählzeit wird mit „U“ belegt, damit das „schnellere“ Wort nicht falsch (Nü-se) silbiert wird. Dieser Fehler würde die Übung wertlos machen. Rhythmusübungen – praktische Durchführung Für eine Übung werden vier Kontrastpaare als Bilder gezeigt, z.B. als Folie oder auf dem Whiteboard. Die Bedeutung der Bilder auf Seite 17 wird geklärt: Nase – Nüsse, Säge – Säcke, Käfer – Koffer, Hüte – Hütte. Erst wenn die Bedeutung der Bilder geklärt ist, kann die Übung beginnen. Das Entscheidende ist, dass die Kinder die Kontrastpaare hintereinander im richtigen Rhythmus sprechen. Zuerst wird mit dem ersten Kontrastpaar der Rhythmus geübt, dann werden alle Kontrastpaare mehrmals hintereinander gesprochen oder gesungen. Dazu wird synchron im Rhythmus geklatscht. Für Fortgeschrittene können sich die Füße dazu im Takt(!) bewegen. Beispiele für die Durchführung der rhythmischen Übungen finden Sie als Filme unter: www.abc-der-tiere.de/rhythmus Die Einführung der Rhytmusübungen wird ausführlich erklärt im Film „Orthografie – der Rhythmus macht’s!“ unter: www.abc-der-tiere.de/film

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