Prospekt: Deutsch ist mein Fach (Bestell-Nr. 1811)

11 Leseproben, Downloads, Bestellung sowie weitere Infos unter www.mildenberger-verlag.de/319 Lesetraining Klasse 5 – 7 Lesen! Lesen! Kurztexte mit Erarbeitungen zum sinnentnehmenden Lesen Schwerpunkt 5. bis 7. Schuljahr von Angelika Rehm Lesemuffel erreicht man nicht durch opulente Wälzer. Literarische Kurztexte lassen keine unüberwindbar erscheinenden Textberge vor den jungen Lesenden auftauchen und lösen dennoch nutzbringende, auch gewollt subjektive Erkenntnisse aus. Sie wecken Sensibilität für Texte, Autorinnen und Autoren sowie Epochen und können helfen, die eigenen „literarischen Landkarten“ zu erweitern und das eigene Werte- bewusstsein zu schärfen. Lesen! Lesen!, Schwerpunkt 5. bis 7. Schuljahr, bietet alles für einen spannenden, abwechslungsreichen Deutschunterricht. In diesem Band werden Texte vorgestellt, die auch exemplarisch für bestimmte Textsorten stehen können: • Auszug aus einem Roman • Erzählung • Kurzgeschichte • Anekdote • Kalendergeschichte • Gleichnis • Dialogtext • Ballade Mit den zugehörigen Arbeitsblättern werden die Lesenden über die Fragestellungen zum Textverständnis hinaus vor allem durch Anregungen zu Deutungsversuchen ermuntert. Sie lernen, sich Texte zu eigen zu machen und Literatur als Schlüssel zur Geschichte und Gesellschaft zu verstehen. Textverständnis, sinnentnehmendes Lesen sowie Kenntnisse von literarischen Grundbegriffen werden erarbeitet und festgehalten. © 2012 Mildenberger Verlag · Lesen! Lesen! · Schwerpunkt 5 – 7. Schuljahr · Bestell-Nr. 1200-15 81 In Südafrika gab es bis 1994 eine Rassentrennung, Apartheid genannt. Ein Zug kam an in der großen Stadt in Südafrika. Der Zug hatte zweierlei Wagen: Wagen für Menschen mit weißer Haut und Wagen für Menschen mit anderer Haut, schwarzer, brauner oder gelber. Viele Leute stiegen aus. Ein Junge war dabei, der hatte eine fast schwarze Haut. Er kam mit seinen Eltern, sie wollten in der großen Stadt bleiben. Bis jetzt hatten sie in einem Dorf gewohnt, und der Junge war noch nie in einer großen Stadt gewesen. Er war sechs oder sieben Jahre alt. Der Vater trug die Kiste mit Küchensachen auf den Schultern. Die Mutter hatte das Schwesterchen im Rückentuch, und auf dem Kopf trug sie das Bündel mit dem Bettzeug. Der Junge nahm den Korb, aus dem sie unterwegs gegessen hatten. Jetzt war der Korb leer. Der Junge staunte über den Bahnhof mit den vielen Gleisen und dem riesigen Dach darüber. Er staunte über das große Bahnhofshaus und die vielen Häuser dahinter, Häuser so hoch wie Berge! Im Gedränge auf dem Bahnsteig verlor der Junge seine Eltern. Er lief dorthin, wo er sie zuletzt gesehen hatte. Sie waren fort. Er lief weiter und kam zu einer Treppe, die führte unter die Erde. Der Junge hatte Angst, da hinunter zu gehen, aber die vielen Leute schoben ihn weiter. Im Tunnel unten fürchtete er sich noch mehr, aber dann kam er über eine andere Treppe wieder nach oben. Er stand jetzt vor dem Bahnhofshaus. Viele Leute gingen hier durch eine hohe Tür. Aber als der Junge auch durch diese Tür in das Bahnhofshaus gehen wollte, hielt ihn jemand von hinten fest und sagte: „Nur für Weiße!“ Der Junge drehte sich um und sah einen Mann mit schwarzer Haut, der hatte einen Karren voller Koffer und Taschen. Der Mann zeigte auf ein Schild über der Tür. Er lächelte dem Jungen zu, und dann schob er den Karren weiter. Der Junge ging durch eine andere Tür. Er kam in einen Saal mit vielen Tischen. Dort saßen Leute, die aßen und tranken. Der Junge wollte seine Eltern an den Tischen suchen. Aber ein Mann mit heller Haut kam zu ihm und schrie ihn an und riss die Tür wieder auf. Der Junge verstand, dass er hinausgehen sollte. Draußen an der Hauswand stand ein Bursche mit dunkler Haut. Der fragte den Jungen: „Du bist wohl vom Land? Hast du das Schild nicht gesehen? Nur für Weiße, du kleine Ratte!“ Der Junge starrte ihn an, und dann lief er schnell den Bahnsteig entlang. Nirgendwo sah er die Eltern. Er setzte sich auf eine Bank. Er wollte hier auf die Eltern warten. Sie würden ihn suchen, das wusste er. Nur für Weiße 5 10 15 20 25 Nur für Weiße AB 1 1200-15_s065-096 c.indd 81 03.01.2012 15:31:07 © 2012 Mildenberger Verlag · Lesen! Lesen! · Schwerpunkt 5 – 7. Schuljahr · Bestell-Nr. 1200-15 83 1. Was unterschied die Eisenbahnwagen in Südafrika von unseren? 2. Woher kam die Familie des Jungen? Gib eine ungefähre Beschreibung ab. 3. Weshalb ist die Familie in die Stadt gereist? Der mitgeführte Hausrat könnte ein Hinweis sein. 4. Welche Personen – außer dem Jungen – treten in der Geschichte auf? 5. Wo finden sich Schilder mit der Aufschrift „Nur für Weiße“? Kreuze an. Saal mit Tischen Reiseauskunft Bahnsteig Bahnhofshaus Fahrkartenschalter Bahnhofsvorplatz Unterführung Bank 6. „Übersetze“ die Ausdrücke „Bahnhofshaus“ und „Saal mit vielen Tischen“. Wie heißt die Berufsbezeichnung des Mannes mit dem Karren? 7. Aus welchem Grund bekommt der Junge eine Limonadenflasche? 8. Warum trinkt der Junge nicht sofort? Kreuze die jeweils richtige Antwort an. richtig falsch Er hatte keinen Durst. Er wollte die Flasche verkaufen. Er wusste nichts mit dem Strohhalm anzufangen. Er war fasziniert von den Bildern auf der Flasche. Er wurde plötzlich gestört. Nur für Weiße AB 3 1200-15_s065-096 c.indd 83 21.12.2011 09:03:24 © 2012 Mildenberger Verlag · Lesen! Lesen! · Schwerpunkt 5 – 7. Schuljahr · Bestell-Nr. 1200-15 85 Menschenrechte stehen jedem Menschen gleichermaßen zu. Sie werden von fast allen Staaten anerkannt, aber nicht immer eingehalten. Nachstehend sollen einige Paragraphen (Artikel) verdeutlichen, was neben vielen anderen unter Menschenrechten verstanden wird. Art. 1: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen. Art. 2: Jeder Mensch hat Anspruch auf die in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten ohne irgendeine Unterscheidung, wie etwa nach Rasse, Farbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, nach Eigentum, Geburt, oder sonstiger Umstände. Art. 3: Jeder Mensch hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person. Art. 4: Niemand darf in Sklaverei oder Leibeigenschaft gehalten werden; Sklaverei und Sklavenhandel sind in allen Formen verboten. Art. 5: Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden. Art. 7: Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich und haben ohne Unterschied Anspruch auf gleichen Schutz durch das Gesetz. Alle haben Anspruch auf gleichen Schutz gegen jede unterschiedliche Behandlung, welche die vorliegende Erklärung verletzen würde, und gegen jede Aufreizung zu einer derartigen unterschiedlichen Behandlung. Wenn du die Geschichte „Nicht für Weiße“ von Ursula Wölfel gelesen hast, kannst du versuchen, die Nichteinhaltung der Menschenrechte mit entsprechenden Artikeln aus dem Gesetz zu begründen. Beispiel 1: Beispiel 2: Beispiel 3: Nur für Weiße – Exkurs: Menschenrechte AB 5 1200-15_s065-096 c.indd 85 21.12.2011 09:03:24 * nur im Shop bestellbar: www.mildenberger-verlag.de; Online-Voraussetzungen: Internetzugang, Browser. Die Anwendung läuft unter mildenberger-digital.de Bestell-Nr. Preis ISBN 978-3-619Kurztexte, 5. bis 7. Schuljahr, Print 1200-15 12150-2 29,90 € DIN A4, 120 S., 90 KVs, Spiralb. Digital-Lizenz*, 120 Monate 1200-157 92316-8 29,90 € Print & Digital* 1200-1574 92487-5 45,00 €

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