Eine Einführung in die Silbenmethode (Bestell-Nr. 1756)

22 Gebärden – der handlungsorientierte Zugang zur Schrift Die Lautgebärden schlagen die Brücke zwischen dem Buchstaben und dem Laut. Sie ermöglichen eine eindeutige Identifizierung der Mitlaute, ohne – wie in der Silbenmethode in der Anfangsphase gefordert – ihren Laut isoliert bekannt zu geben. Soll z.B. das „m“ von „mu“ benannt werden, dann wird die Formulierung „Starter von mu“ verwendet. Die Gebärden ermöglichen einen handlungsorientierten Zugang zur Schrift und sie erleichtern den Kindern den schwierigen Weg vom gehörten zum geschriebenen Wort. Wurde wirklich „ma“ gesagt oder „na“? Wird das Wort mit den richtigen Gebärden begleitet, ist eine Eindeutigkeit garantiert. Für viele Kinder sind Gebärden der „Königsweg“ zur schnellen Verankerung der Buchstaben. Denn die Gebärden machen den Kindern großen Spaß (Impuls: Geheimsprache mit Gebärden). Für manche Kinder kann es hilfreich sein, wenn sie die Gebärden gemeinsam mit der Lehrkraft vor einem Spiegel trainieren, um die Mundstellung direkt zu sehen und nachzuahmen. Gebärden: Brücke zwischen Laut und Buchstabe – Übersicht der Lautgebärden Zeigefinger wird gegen die Unterlippe gedrückt. Assoziation: Das f wird über den Finger gepustet. f Zeigefinger tippt leicht in den Handteller. Assoziation: Zunge drückt leicht gegen den Gaumen. d Daumen und Zeigefinger werden an die Mundwinkel angelegt. Assoziation: Daumen-Zeigefinger-Spanne greift den Querstrich des e ab. e Streichelbewegung an der Wange. Assoziation: Ein Baby streicheln; „ei – ei!“ ei Hände wie ein Fernglas vor den Augen. Assoziation: So schaut die Eule. eu Beide Hände bilden ein a. Rechte Hand ist der Balken. Assoziation: Schreibrichtung von links nach rechts: Das a hat den Balken rechts. (Lehrkraft spiegelbildlich) a Eine Hand umschließt den Daumen der anderen Hand. Assoziation: „Au, mein Daumen!“ au Finger und Daumen berühren sich vor den geschlossenen Lippen. Beim Sprechen bewegen sie sich leicht vom Mund weg. b Hand wird zur Katzenkralle gekrümmt. Assoziation: ch fauchen die Katzen. ch Um eine Silbe mit Lautgebärden anzuzeigen, werden die Gebärden kombiniert. Wichtig! Die Silbe wird immer als Ganzes gesprochen und nicht einzelne Buchstaben lautiert, also: zuerst die Silbe gebärden, dann die Silbe sprechen. Die Umlaute ä, ö, ü werden gebärdet, indem nach der Gebärde für a, o oder u mit dem Zeigefinger zwei Punkte in die Luft gesetzt werden. Mit den Gebärden können unterschiedlichste Übungen in Gruppen- oder Partnerarbeit durchgeführt werden: • Mit Gebärden diktieren • Mit Gebärden „sprechen“ • Nach dem Silbenschieber Gebärden ausführen • Nach Gebärden den Silbenschieber einstellen • Nach Gebärden Silben und Wörter schreiben Für die Auswahl der Gebärden waren 5 Kriterien bestimmend: • Die optische Entsprechung, z.B. bei m, u, x, z • Die Richtung zur Klärung der Seitigkeit, z.B.: Auf welcher Seite des „a“ ist der Balken? • Der Artikulationsort, z.B. bei g, l • Die Artikulationsdynamik, z.B. bei p, t • Weitere eindringliche Assoziationen, z.B. bei au, ch Daumen und Zeigefinger werden geschlossen an den Kehlkopf gelegt. Assoziation: Hier entsteht das g; Hand bildet den „Kopf“ des g. g Innere Handfläche wird angehaucht. Assoziation: h wie hauchen. h Zeigefinger unter das Kinn – Zeigefinger tippt auf den Kopf. Assoziation: Das i hat ein Pünktchen. i

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